Vampire Films

Ein Buch von Vampirfilmfans für Vampirfilmfans

„Death is the central theme of the Genre“

Aus dem Buch “Vampire Films“; Kapitel 1; Seite 15; Odel, Collin & Le Blanc, Michelle; Pocket Essentials; 2008

Ein kleiner Führer und Lexikon durch die Welt der wichtigsten Vampirfilme in keiner chronologischen Reihenfolge, sondern nach Kategorien. Mit Rezensionen zu ausgewählten Filmen und einer kleinen Einführung über mögliche Arten des Vampirismus.

Frontcover Vampire Films; Odell, Colin und le Blanc. Michelle / The Pocket Essential; Mai 2008

Vampire Films

Version zur Rezension (September 2021)

Autoren: Colin Odell und Michelle Le Blanc
Veröffentlichung: Mai 2008
Sprache: Englisch
Verlag: Pocket Essentials
Kategorie: Vampirfilmlexikon
Zielgruppe: Cineasten und Vampirfilmfans
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-1-84243-280-8
Seitenanzahl: 160
Art: schwarz/weiß ohne Bilder und Zeichnungen

Weitere Versionen:

Keine weiteren Versionen bekannt.

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Kapitel 1 „Pleasures and Wayward Distractions“/ S. 11
Das Kapitel bietet dem Leser eine Einführung in den Bereich des Vampirismus. Es behandelt das Auftreten von vampirischen Elementen in der Filmindustrie. Der Leser erfährt durch verschiedene Merkmalsausprägungen (wie z.B. als Erkrankung, in Sexualität, gesellschaftlicher Stellung, Lebenszeit) wie sich Stereotypen von Vampiren herauskristallisieren.

Es findet sich auch eine kleine geschichtliche Abhandlung zum Thema Vampirismus ab Seite 16 unter dem Unterkapitel „Nemeses“.

Kapitel 2 „Early Risers“ / S. 23
Der Vampirfilm Start in Europa und USA wird beleuchtet. Hier finden sich bekannte Filme wie „Nosferatu“ von Friedrich Wilhelm Murnau oder „Dracula“ von Tod Browning und weitere Universal Klassiker.

Kapitel 3 „It`s Hammer Time“/ S. 33
Wie es der Titel schon verrät, werden im Kapitel die klassischen britischen Vampirfilme aus den 50iger und 60iger Jahren behandelt. Der Fokus liegt dabei auf Christopher Lee und Peter Cushing.

Ebenfalls bietet das Kapitel einen größeren Abschnitt zur interessanten Karnstein Trilogie (S.39) mit einer weiblichen Vampirhauptrolle.

Kapitel 4 „European Sauce“ / S. 47
Hinter dem Kapitel verbergen sich eher unbekannte Titel und Regisseure aus dem Vampirfilmgenre. Es finden sich Werke wie, „Das Ungeheuer auf Schloss Bantry“ von Piero Regnoli oder „Vampires Night Orgy“ von Leon Klimovsky.

Doch auch bekanntere Regisseure, welche dem Vampirfilmliebhaber geläufiger sind, wie Mario Bava, Jesus Franco oder Werner Herzog werden kurz angerissen.

Kapitel 5 „Only Party Reality – The King of the Vampires“/ S. 57
Hier findet sich eine Hommage auf den französischen Regisseur Jean Rollin und seine Schaffenswerke. Dabei wird das Gesamtwerk betrachtet und nicht nur Jean Rollin`s Vampirfilme.

Kapitel 6 „East Is Blood Red“/ S. 65
Perlen des Hong Kong Horror Cinema werden im Kapitel aufgeführt. Für europäische und amerikanische Cineasten gibt es hier einige Überraschungen und unbekanntere Werke (z.B. „The Musical Vampire“ oder „Doctor Vampire“). Da die meisten Filme ohne eine europäische Tonspur oder Untertiteln erhältlich sind ein sehr informativer Ausflug in das chinesische Kino.

Kapitel 7 „Vamping All Over the World“/ S. 75
Der Abschnitt berichtet über Filme aus dem südamerikanischen (Mexiko) und asiatischen (Malaysia, Indonesien, Japan) Bereich. Dabei wird auf die unterschiedlichen Vampirmythologien der Kulturen eingegangen. Sowie ein kleiner Ausflug mit Vampirperlen aus ausgewählten Ländern. Genauere Informationen zu Schauspielern und Regisseuren sind nicht enthalten.

Kapitel 8 „Pardon Me; But Your Teeth Are in My Neck“/ S. 85
Ein kleiner Ausflug in die Zeichentrick- und Vampirfilmkomödienwelt. Alle bekannten Filme aus dem Bereich werden aufgeführt. Überraschungen für den versierten Vampirfilmcineasten sind nicht vorhanden. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht Roman Polanski`s Klassiker „Tanz der Vampire“.

Kapitel 9 „Offbeat Indies“ / S. 91
Als Einstieg werden ausgewählte Klassiker aus den 50iger und 60iger Jahren behandelt. Darunter Klassiker wie „Junges Blut für Dracula“ oder „Draculas lüsterne Vampire“. Darauf folgt ein kleiner Ausflug in die 70iger Jahre in die Blaxploitationzeit mit „Blacula“ und den Kultfilm „Martin“ von Horrorikone Georg A. Romero. Auf die Indie Filme der 80iger und 90iger Jahre wird auf Grund der Vielzahl nicht mehr im Einzelnen eingegangen.

Unter dem Unterkapitel „The Vampire Films of Ted Nicolou“ ab Seite 97 wird die „Subspecies“ Reihe um den Vampir Radu genauer beschrieben. Die Saga wird aufgrund Ihrer Produktion, rumänischen Drehorten und Orientierung an den Sagen als Highlight der Low-Budget Produktionen beschrieben.

Im Unterkapitel „Indies Post-Rice“ ab Seite 100, gehen die Autoren auf den Einfluss der Filme „Interview mit einem Vampir“ und „Bram Stokers Dracula (1992)“ auf das nachfolgende Vampirfilmgenre ein. Die Filme werden als Wegbereiter für einen femininen, romantischen und erotischen Vampirfilmmarkt gesehen, welcher die darauffolgenden Jahre dominiert. Darauf folgen Filmrezensionen mit starken Vampirinnen in Low-Budget Produktionen, wie in den Filmen „Nadja“ oder „Razor Blade Smile“.

Das Ende des Kapitels bildet die Rezensionen der TV-Produktion „Dark Prince“, welche sich den Mythos um Vlad Tepes zum Vorbild nimmt.

Kapitel 10 „Deranged and Confused“/ S. 107
Der Titel ist Programm. Im Kapitel finden sich Filme, welche sich nicht in einer der bisher aufgeführten Kategorien zuordnen lassen. Hier findet der Leser Vampirfilmperlen und Filme, welche sich nicht auf den ersten Blick als Vampirfilm identifizieren.

Des Weiteren enthält das Kapitel auch erotische oder pornografische Filmtitel.

Kapitel 11 „Sci-Fi Suckers“ / S. 115
Überraschungen findet der versierte Vampirfilmfan nicht. Fokus wird auf die filmischen Umsetzungen des Buchklassikers „I am Legend“ von Richard Matheson gelegt. Somit stellt das Kapitel einen Überblick über die wichtigsten Science-Fiction Vampirfilme.

Kapitel 12 „Bloody Hollywood“ / S. 123
Nicht alles was glänzt ist Gold! So beginnt die Einführung des Kapitels und bezieht sich auf die Hollywoodproduktionen mit vampirischen Inhalten.

Darauf folgen die ersten Filmbeispiele mit „The Night Stalker“ und „Salem`s Lot“, welche grundsätzlich genügend Budget zur Verfügung hatten, doch nur ein mittelmäßiges Werk produzierten und keinen entsprechenden Publikumserfolg erzielen konnten.

Das es auch erfolgreiche Beispiele gibt, wird erläutert am Film „Dracula“ von John Badham und „Begierde“ von Tony Scott. Genauere Argumente findet der Leser in der Bewertung der Produktionen und deren Bedeutung für die Entwicklung des Genres.

Das Teenager Filme und Komödien nicht nur für ein jüngeres Publikum ansprechend sind, wird deutlich in der Rezension der Filme „Fright Night“ und „Lost Boys“. Der Film „Monster Buster“ wird als Höhepunkt aufgeführt und als Hommage auf die alten Universal-Klassiker bewertet.

Eine Beschreibung der Zeit zwischen der Hochphase der Teenager Vampirfilme (Anfang der 80iger) und der Boom Zeit des Vampirfilms (Anfang der 90iger) folgt. Dort werdem dem Vampirfilmfan vor allem zwei Werke ans Herz gelegt mit „Near Dark“ und „Salem 2: Die Rückkehr“, da die Filme die Seele der Zeit gekonnt wiederspiegeln.

Darauf folgt die sogenannte Boom Phase der Vampirfilme mit „Bram Stokers Dracula“ und „Interview mit einem Vampir“. Die Filme werden einer genaueren Analyse unterzogen und ihre einzigartigen filmischen Elemente herausgearbeitet.

Das Ende bilden weitere Filme der 90iger Jahre bis kurz nach der Jahrtausendwende. Eine Genrezuordnung erfolgt hier nicht mehr, sondern die Aufzählung dient der Vollständigkeit. Hier werden „The Forsaken“ und „Shadow of the Vampire“ als wertvolle Werke aufgeführt.

Zur Vollständigkeit kommen unter dem Titel „Franchise Fever“ die großen Vampirfilmadaptionen, welche mit mehreren Filmproduktionen belohnt wurden bzw. weiter produziert werden. Hier werden „From Dusk Till Dawn“, „Blade“, „Vampires“, „Dracula 2001“ und „Underworld“ aufgeführt.

Das Sachbuch „Vampire Films“ behandelt nicht nur die teuren und aufwändigen Produktionen des Vampirfilms, wie man es in einem „Pocket Essential“ vermuten würde. Das Augenmerk der Autoren liegt auf den kleinen, aber bedeutenden Produktionen der Vampirfilmbranche. Wer sich beim Kauf erhofft Seite um Seite tiefer in den Film „Bram Stokers Dracula“ von Francis Ford Coppola einzutauchen, um sein Wissen mit Hintergrundinfos und Insider Informationen zu vertiefen, wird enttäuscht.

Viel mehr versucht das Buch vergessene Klassiker aus verschiedenen Jahren dem Leser innerhalb von Kategorien und Genres näher zu bringen. Dabei werden die äußeren Gegebenheiten der entsprechenden Produktionszeit bewertet und welchen Einfluss diese auf Vampirfilmproduktionen und Genres nehmen und neue Trends innerhalb des Vampirfilms entstehen lassen.

Die Autoren kennen sich im Vampirfilmbereich hervorragend aus. Vor allem im Horrorfilmgenre ab den 60iger Jahren merkt der Leser, wie tief sich die Autoren mit der Materie beschäftigt haben. Für den Überseebereich, vor allem dem asiatischen Markt, werden unbekanntere Kultfilme bewertet, welche sich nicht in anderen Vampirfilmlexikas auftauchen. Die Bereiche Science-Fiction & Romantische Vampirfilme zählen nicht zum Schwerpunkt des Werkes und es sind wenige Überraschungen für den Vampirfilmcineasten vorhanden. Es finden sich aber bekannte Klassiker.

Der Name des Buches „Essential“ trifft es ziemlich genau was hier zur Rezension vorliegt. In „Vampire Films“ geht es um das Wesentliche. Leser die sich mit dem Thema „Vampirfilme“ auseinandersetzen wollen und sich außerhalb des Mainstreams zu Hause fühlen, werden das Buch für Ihre Vampirfilmauswahl heranziehen.

Der Schriftstil des Buches ist erfrischend ehrlich. Mit seinen Redewendungen und Vergleichen lockert es ein eher dokumentarisches Thema auf und hält den Leser weiter an der Stange. Dem Leser geht jedes Mal ein Grinsen über das Gesicht, wenn er die Titel der Kapitel, wie z.B. „Pardon Me, But Your Teeth Are in My Neek“ oder „European Sauce“, liest.  

Das Buch behandelt meist nur die Filme und die filmischen Elemente. Einen Vergleich zu den verschiedenen Filmversionen und Veröffentlichungen auf Medienträgern findet nicht statt. Wissen zu Schauspielern und Regisseuren gibt es nur zu den bekanntesten Vertretern und dann auch nur in Bezug auf dem Gebiet der Vampirfilme.

Der Schluss des Buches beinhaltet zwar einen Index, in welchem alle behandelten Filme aufgeführt sind. Doch eine chronologische Zusammenfassung nach Veröffentlichungsjahr um den Überblick nicht zu verlieren findet sich leider nicht.

Auf den letzten Kapiteln beschleicht dem Leser ein Gefühl, dass den Autoren etwas die Luft ausgeht und Ihr Konzept die Vampirfilme in Kategorien einzuteilen nicht durchgängig zum Tragen kommen kann. Des Weiteren fehlt auf den letzten Metern die Liebe zum Detail, welche in den vorhergehenden Kapiteln stärker zu spüren war.

Zur Einführung ein paar kurze Details zu den Autoren und Ihren Background und Verbindung zum Vampirfilm, würden dem Buch noch mehr Authentizität verleihen. Was auf der Rückseite des Covers zu lesen ist, reicht leider bei weitem nicht aus.

Ein abschließendes und persönliches Fazit der Autoren wären ebenfalls sehr wünschenswert gewesen bzw. eine persönliche „Top 10“ der behandelten Vampirfilme.

Die Kritikpunkte wiegen nicht schwer und trüben nicht den ansonsten positiven Gesamteindruck des Werkes. Die Vampirfilmcineasten finden bisher unentdeckte Vampirfilmperlen, die Vampirfilmfans einen Überblick der wichtigsten Werke.

Der Leser wird deutlich darauf hingewiesen, dass das Werk keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Deshalb sollte man diesen auch nicht vom Buch erwarten.

Die Autoren haben in das Buch viel Zeit und Mühe in die Recherche gesteckt. Es ist ein Nachschlagewerk entstanden, welches für Einsteiger sowie Fortgeschrittene mit einem erhöhten Interesse an Vampirfilmen geeignet ist.

Die aufgeführten Vampirfilme sind keineswegs vollständig, doch für die vorliegende Kategorisierung der Vampirfilme ist dies auch nicht notwendig.

Erwähnenswert:

Auf Seite 16 bis 17 findet sich eine interessante Annahme, warum Vampirfilme das Publikum in jedem Jahrzehnt aufs Neue in ihren Bann ziehen. Das Genre vereint zwei Menschentypen. Personen die offen für alles Neue und Andersartige sind und sich keinen Regeln oder Glaubensform unterwerfen (Vampirfraktion) und die eher konservativen Personen, welche Regelkonform handeln und klare Glaubensrichtungen verfolgen (Vampirjägerfraktion).

Im Kapitel „Deranged and Confused“ ab Seite 107 sollten sich die Vampir-Trash-Film-Liebhaber etwas genauer umschauen. Dort befinden sich noch einige unbekanntere Vampirfilmtipps.

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Buch-Rating:

Sternebewertung: 1 Stern (schlechtestes Ergebnis) bis 10 Sterne (bestes Ergebnis)

Inhalt / Logik
6/10
Schreibstil
7/10
Idee/Kreativität
6/10
Design
1/10
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Gesamtbewertung:

1-2 (nicht Lesenswert), 2-4 (Genreliebhaber), 4-6 (Vampirfans), 6-8 (muss man gelesen haben), 8-10 (Kult)

Nosferatu-Fanpage

5/10

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