The Living Coffin

The Living Coffin / Untote Tante auf dem Weg zum Doktor / 41 Min. 4 Sek.

Ein Film für die "Hall of Fame" des Westernhorrors

Sherlock Holmes jagt einen Geist durch den Wilden Westen. Sind hier wirklich Vampire im Spiel?

Eine Untote schleicht durch die Sümpfe nahe einer Ranch und verbreitet Angst und Schrecken unter den Bewohnern. Ein mutiger Cowboy versucht mit seinem Sidekick dem Rätsel auf die Spur zu kommen und weitere Morde zu verhindern.

Regie: Fernando Méndez
Musik: Gustavo Cesar Carrion
Drehbuch: Ramón Obón
Wichtigste Darsteller: Gastón Santos (Cowboy Gastón); María Duval (María Elena García); Pedro de Aguillón (Crazy Coyote); Hortensia Santoveña (Doña María); Antonio Raxel (Doktor)
Produktionsjahr: 1959
Produktionsfirma: Alameda Films
Produktionsland: Mexiko
Genre: Westernhorror
FSK: keine Angabe

Quelltexte / Nachweise:
08.09.2021 https://www.imdb.com/title/tt0051682/fullcredits/?ref_=tt_cl_sm
08.08.2021 https://www.allhorror.com/movies/the-living-coffin
The Living Coffin / von links nach rechts: Felipe, María, Gastón, Indio
Poster / El Grito De la Muerte / https://www.spaghetti-western.netindex.phpEl_grito_de_la_muerte

The Living Coffin (El Grito de la Muerte)

Version zur Rezension (August 2021)

Streaming Dienst Anbieter, Englische Sprache, Laufzeit ca. 85 Min., es liegt keine Version auf DVD oder Blu-Ray für die Rezension vor.

Keine Version mit deutscher Tonspur bekannt.

Weitere Versionen:

DVD: The Living Coffin / Englische Tonspur / Uncut / 2007 / USA Veröffentlichung CasaNegra und ALMEDA Films

Leider ist die Version nur selten zu erstehen und noch seltener mit einem akzeptablen Preis. Also zugreifen, wenn Ihr die Version findet.

Des Weiteren gibt es eine DVD-Variante auf der größten Onlineplattform, welche aber keine Angaben hat zum Hersteller und auch eher als Raubkopie zu identifizieren ist. Die DVD hat auch keine Angaben zur Tonspur.

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Vorspann:
Ein Mann taumelt Blut überströmt durch einen Sumpf und bricht Tod zusammen.

Akt 1.:
Zwei Reiter treffen auf einer Ranch ein um eine Frau Namens Maria Elena Garcia aufzusuchen und Maria Neuigkeiten aus der Stadt zu überbringen. Der Cowboy Gastón und sein Gehilfe Crazy Coyote treffen nur die Tante Doña María an und warten auf Maria`s eintreffen. Maria trifft auf der Ranch ein und empfängt den Cowboy, welcher sich als Archäologe ausgibt und nach einer geschnitzten Statue frägt, welche aus einem besonderen Stein hergestellt wurde. Maria informiert Gastón vor seiner Abreise, dass der Stein von Ihrer Verstorbenen Tante Clotilde hergestellt wurde und er die Bedeutung des Todes hat.

Akt 2.:
Der Zuschauer erfährt im Gespräch mit dem Verwalter das Maria die Ranch geerbt hat und das die verstorbene Tante an das Übernatürliche geglaubt hat und nichts an der Ranch verändern wollte. Ebenfalls erzählt die alte Haushälterin Maria, dass Ihre verstorbene Tante Clotilde von den Toten auferstanden ist und nun in den Sümpfen umhergeht. Maria glaubt nicht an den Aberglauben und als Beweis befreit Sie zunächst die Uhrzeiger einer alten Standuhr von der Fixierung durch ein Messer, welches die bösen Geister von der Ranch fernhalten soll. Doña María prüft in der Zwischenzeit den Grabalarm Ihrer Schwester, dieser soll Anzeigen, wenn, sich eine Untote erheben sollte. Als Sie erfährt das Ihre Enkelin das Messer entfernt hat fällt Sie in Ohnmacht. Ein Reiter wird zum Doktor in die Stadt geschickt.

Akt 3.:
Der Reiter wird im Sumpf von einer Kugel im Rücken getroffen. Gastón und Crazy Coyote sind in der Nähe und helfen dem Rancher in die Stadt zu kommen.

Akt 4.:
In der Stadt angekommen erfahren Sie, dass sich der Doktor im Salon befindet. Gastón macht sich auf den Weg in zu holen. Im Salon trifft er auf den Schützen aus dem Sumpf mit seinem Kompagnon, welche mit dem Doktor Karten spielen. Diese wollen den Doktor nicht gehen lassen und Gastón landet in einer Kneipenschlägerei, die der Held natürlich für sich entscheidet. Danach bringt er den Doktor zum Verletzen. Während der Doktor den Rancher behandelt findet Gastón eine weitere Statue in der Praxis. Der Doktor erzählt Gastón die gleiche Geschichte der „weinenden Frau“ in den Sümpfen, welche angeblich die verstorbene Tante Clotilde sein soll. Gastón möchte dem Spuk auf die Spur kommen und bittet den Doktor ihn mit zur Behandlung von Doña María auf die Ranch zu nehmen und kein Wort über den Angriff auf den Ranch Mitarbeiter zu erzählen.

Akt 5.:
Inzwischen taucht auf der Ranch eine rothaarige Gespensterfrau durch eine geheime Türe auf. Der Doktor und seine Begleiter erreichen die Ranch. Doch leider zu spät, die Gespensterfrau tötet die geschwächte Doña María. Darauf erzählt Gastón, der angebliche Archäologe, Maria die Wahrheit über sich und dass die Steine aus denen die Statuen hergestellt wurden nur bei Goldadern zu finden sind. Daraus folgert Gastón, dass die Morde aufgrund des Goldes stattgefunden haben und er beauftragt wurde diese aufzuklären. Der Doktor wird inzwischen das nächste Opfer der Gespensterfrau. Er wird als Mahnmal für andere tot in den Kamin gehängt.

Akt 6.:
Am nächsten Morgen bricht Gastón in die Sümpfe auf um den Spuren nachzugehen. Dort spürt er die Banditen auf in einem Unterschlupf und auch das Gold aus der geheimen Goldader. Maria beerdigt in der Zwischenzeit Ihre Tante María in der Familiengruft und lässt ebenfalls einen Grabalarm installieren. Kurz nach der Beisetzung erklingt der Alarm auch bei Tante María und der Leichnam verschwindet aus seinem Grab und taucht als Untote bei Crazy Coyote und Maria auf. Der Verwalter erläutert, dass durch das verschwinden der Leiche der Tod der Tante nicht bewiesen ist und die Ranch deshalb erst nach 10 Jahren in den Besitz von Maria übergehen kann. Gastón wittert die Verschwörung und sein intelligentes Pferd führt ihn zum Geheimgang, aus dem das Gespenst immer auf der Ranch erscheint. In den Höllen kommt er dem Hokuspokus auf die Spur und stellt die Gauner auf frischer Tat. Es beginnt ein Kampf in den Höllen, welchen Gastón für sich entscheiden kann. Die Geisterfrau jagt Maria bis zur Ranch. Dort wird Sie von Gastón`s Pferd niedergetrampelt und demaskiert als Felipe der Diener, welcher mit dem Verwalter alles eingefädelt hat.

Akt 7.:
Maria bedankt sich bei den Helden und diese verlassen die Ranch auf zu neuen Abenteuern.

Die Geschichte von Fernando Méndez zeigt eindeutige Parallelen in der Storyline zu seinem Film „Vampiro“ aus dem Jahr 1957. Eine Tante stirbt, die Nichte tritt das Erbe auf einer verlassenen Hazienda/Ranch an und der Spuk beginnt. Warum auch nicht? Der Film hat eine gute nachvollziehbare Handlung und wartet mit Überraschungsmomenten auf. Alles in allem ein gelungenes Werk.

Fernando Méndez vereint gleich vier Genre in einem Film, was zur damaligen Zeit mutig war. Western und Komödie funktionieren, Krimi und Horror funktionieren. Warum nicht alle vier Genre in einem Film vereinen?

Man stelle dem Cowboy und gleichzeitig Detektiv einen tollpatschigen Sidekick zur Seite, welcher jede Möglichkeit zum Schlafen nutzt. Beide schickt man auf eine Ranch auf der ein angeblicher Geist sein Unwesen treibt um dort die junge Erbin zu beschützen. Wilde Schießereien und Prügeleien, verfluchte Statuen, ein hochintelligentes Pferd, geheime Türen und Mechanismen auf der Ranch runden das Erlebnis ab.

Die Spannung bleibt bis zum Schluss, wie bei einem guten Krimi. Ist es wirklich ein Geist der die Ranch heimsucht oder doch eine Gaunertruppe.

Gastón Santos als Held und Detektiv ist leider der einzige Kritikpunkt bei der Besetzung bzw. die Auslegung der Rolle ist unglücklich. Ein eckiger, kantiger charismatischer Detektiv würde dem Film wohl nochmal weiter nach vorne bringen. Der weiß gekleidete, junge und hübsche Cowboy passt nicht zur düsteren, dunklen Atmosphäre im Film. Sein schlaues Pferd, welches ihn aus jeder misslichen Lage befreit und auch noch den Bösewicht zum Ende stellt, schadet weiter der Glaubwürdigkeit des Films. Deshalb würde ich hier auch keinen Vergleich zu den „Edgar Allan Poe“ Werken ziehen, wie so manch anderer Rezent. Poe ist ein Meister des schwarzen Humors und nicht von Albernheiten. Einige beziehen sich auf seine Kurzgeschichte „Lebendig begraben“. Da hier aber nie eine Person lebendig Begraben wurde, kann ich nur sagen, dass Fernando Méndez die Atmosphäre einer „Edgar Allan Poe“ Geschichte versucht einzufangen, aber inhaltliche keinen Bezug nimmt. Die beste Figur macht hier María Duval als die Nichte Maria. Tapfer und überzeugend spielt Sie Ihre Rolle. Das komödiantische Schauspiel von Pedro de Aguillón, lässt einen immer schmunzeln und lockert die Geschichte im richtigen Moment auf.

Die Maske des Geistes ist gelungen, die Kulissen und Kostüme schön gestaltet. Die Szenenausleuchtung ist sehr gelungen und gibt den Film erst das richtige Horrorflair (dunkle Gassen in der Stadt, Schatten in der Gruft).

Die Kampfszenen sind leider sehr enttäuschend. Alles wirkt eher zufällig und man sieht nicht nur einmal einen Gauner über eine Bar hüpfen nach einem Fausttreffer durch den Helden. Die Feuergefechte sind aber gut in Szene gesetzt und können Gefallen.

Die musikalische Untermalung gehört zum Besten, was man zur damaligen Produktionszeit findet und nicht nur in Mexiko. Der Film kann hier mit jeder Hammer-Produktion aus Großbritannien mithalten. Hier hat wohl „Gustavo Cesar Carrion“ sein Meisterwerk abgeliefert.

Keine DVD Bewertung, da nur eine Streaming Variante zur Bewertung vorlag.

Sobald eine Version vorliegt wird die Bewertung nachgereicht.

Es wird keine Vampirbewertung geben, da keine Vampire im Film vorkommen.

Dies hat nichts damit zu tun, dass es sich bei den Gespenstern um verkleidete Ganoven handelt, sondern darum, dass die Untote Clotilde eher ein Ghul darstellt als einen Vampir. Im Film wird auch nicht von Vampiren gesprochen, sondern von „The Crying Woman“.

Bis auf die blutüberströmten Gesichter der Opfer, aufgrund Ihrer Krallenhände sehe ich keine vampirischen Elemente.

Alles deutet beim Geist auf die lateinamerikanische Legende von Llorona hin.

Film:

Ein sehr guter und spannender Film. Gute Schauspieler, schöne Kulissen, die wohl beste Leistung von Gustavo Cesar Carrion bei der musikalischen Untermalung. Der Film zeigt Mut in der damaligen Zeit vier Genre (Komödie, Western, Horror, Krimi) miteinander zu vereinen, was dem Film auch durchaus gelingt. Ein unterschätztes mexikanisches Werk, wie so viele aus der damaligen Zeit.

Doch es hilft alles nichts, ich finde nichts keine eindeutigen vampirischen Elemente in dem Film. Viele Websites berichten von Vampiren oder Vampirgeistern, doch leider keine Spur davon zu finden. Ich gehe davon aus, dass den Rezenten aus dem nicht lateinamerikanischen Bereich die Legende von Llorona nicht so geläufig ist und deshalb die Verwechslung stattfindet.

Ich denke es ist wichtig, dass der Film hier trotzdem seine Erwähnung findet, wenn auch ohne eine vampirische Bewertung um den Vampirfilmfan darauf hinzuweisen, dass es sich um keinen Vampirfilm handelt.

Natürlich bin ich immer offen für Diskussionen, warum der Film doch im Bereich Vampirfilm nach eurer Meinung einzuordnen ist.

Wissenswertes:

Die Geschichte basiert auf der mexikanischen Legende „La Llorona The Crying Woman“ aus dem 15. Jahrhundert. Die Geschichte wurde mehrmals verfilmt bereits in der Anfangszeit des mexikanischen Films.

Hier ist wohl der erste mexikanische Horrorfilm mit Namen „La Llorona“ aus dem Jahr 1933 von „Ramón Peón“ zu nennen. Dieser ist wirklich auch noch erhalten und über diverse Streaming Dienst Portale zu sehen. Des Weiteren ist „The Curse of the Crying Woman“ aus dem Jahr 1961 von „Rafael Baledón“ zu nennen. Hier spielt ein alter Bekannter mit „Abel Salazar“. Der Film ist jedem klassischen Horrofilmfan ans Herz gelegt.

Ein neuerer Ableger der Legende ist „Lloronas Fluch“ aus dem Jahr 2019 von „Michael Chaves“. Der Film ist Teil des erfolgreichen „Conjuring-Universum“.

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The Living Coffin / Filmeröffnung / 48 Sek.

Weitere Bilder

The_Living_Coffin_3_Min._28_Sek.

The Living Coffin / Gastón Santos (1959)

The Living Coffin / Ankunft auf der Geisterranch / 3 Min. 28 Sek.

The_Living_Coffin_9_Min._34_Sek.

The Living Coffin / María Elena García (1959)

The Living Coffin / María erfährt vom Geheimnis der "Crying Woman" / 9 Min. 34 Sek.

The_Living_Coffin_58_Min._08_Sek.

The Living Coffin / Pedro de Aguillón (1959)​

The Living Coffin / Crazy Coyote beschützt María vor dem Geist / 58 Min. 8 Sek.

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