Vampiro
DVD / Edition Grauwert No.2 / Subkultur Entertainment / Eröffnungszene 1Min.
Der vergessene Klassiker
Vampirgraf Duval lädt zur ewigen Siesta auf die mexikanische Hazienda ein.
Marta ist auf dem Weg Ihre erkrankte Tante zu Besuchen. Doch der Besuch in Ihrem Heimatort steht unter dem Stern alter Vampirmythen. Leider kommt Sie zu spät und muss erkennen, dass die Legenden einen wahren Kern haben und Ihre Familie und die Dienerschaft Geheimnisse vor Ihr verbergen. Nur mit Hilfe von Dr. Enrique kommt Sie dem Geheimnis der Vampirhazienda auf die Spur.
Regie: Fernando Méndez
Musik: Gustavo Cesar Carrion
Drehbuch: Ramón Obón
Wichtigste Darsteller: Abel Salazar (Dr. Enrique), Germán Robles (Graf Duval), Carmen Montejo (Tante Eloisa / Braut des Grafen), Ariadne Welter (Marta), Alicia Montoya (Tante Maria), José Luis Jiménez (Onkel Emilio)
Produktionsjahr: 1957
Produktionsfirma: Cinematográfica ABSA
Produktionsland: Mexiko
Genre: Horror
FSK: keine Angabe
Fortsetzung: Der Sarg des Vampiro
Quelltexte / Nachweise:
22.05.2021 /
https://www.imdb.com/title/tt0051151/
DVD / Edition Grauwert No.2 / Subkultur Entertainment


Vampiro (El Vampiro)
Version zur Rezension (Mai 2021)
Medium: DVD
Herausgeber: Subkultur Entertainment
Erscheinungstermin: 2013
Layout/Gestaltung: benjo-media.com
Laufzeit: 80 Min.
Ton: Deutsch, Spanisch
Untertitel: Deutsch
Tonformat: 1.0 Mono
Bild: Schwarz/Weiß
Bildformat: 4:3
Besonderheiten:
- Restaurierte Variante
- Deutsche Kinofassung (unrestauriert)
- Bildergalerie
- Radio-Spot
- Booklet
- Limitiert auf 1.000 Stück
Weitere Versionen:
Keine weiteren deutschen Versionen bekannt.

Vorspann:
Ein Vampir beißt in der Nacht eine Frau auf einer Hazienda.
Akt 1.:
Marta reist mit der Bahn zurück in Ihr Heimatdorf um die kranke Tante Maria zu besuchen. Dort trifft Sie zum ersten Mal auf Dr. Enrique. Gemeinsam können sie einen geheimnisvollen Kutscher, welcher Graberde aus Ungarn transportiert, überzeugen Sie mit bis zur Hacienda Ihrer Tante zu nehmen.
Akt 2.:
Ein Trauerzug verlässt die Hazienda um Tante Maria zu beerdigen. Eine geheimnissvolle Frau taucht aus dem Nichts auf und folgt der Trauerfeier. In der Gruft entdeckt die Dienerin eine geheime Botschaft der Toten.
Akt 3.:
Der Kutscher weigert sich die beiden weiter mitzunehmen. Den Rest des Weges müssen die beiden notgedrungen zu Fuß bewältigen. Die geheimnisvolle Frau von der Beerdigung verfolgt das Pärchen bis zur Hazienda. Sie werden begrüßt und erfahren, dass seit längerem die Hazienda ausgestorben ist aufgrund eines Vampiraberglaubens. Der Zuschauer erfährt das die geheimnisvolle Verfolgerin die Tante Eloisa von Marta ist. Der einzige Schlafplatz bietet sich den Anreisenden in der gespenstischen Hazienda.
Akt 4.:
Der Vampirgraf steigt aus seinem Sarg und nimmt die ungarische Erde aus dem Varkovya Wald von den Dienern in Empfang. Graf Duval erläutert, dass er mit der Erde seinen Toten Bruder wieder zum Leben erwecken möchte „Dann werden wir unzertrennliche Brüder zusammen sein und das Glück genießen, dass uns verloren ging. Alles was das Schicksal uns vorenthalten hat und niemand wird mächtiger sein als wir Beide„. Danach macht sich der Graf auf den Weg zur Hazienda, mit einem kurzen Zwischenstopp um sich an einem Bauernjungen zu stärken.
Akt 5.:
Tante Eloisa teilt Marta vor der Nachtruhe mit, dass Sie die Erbin der Hazienda ist und drängt Sie zum Verkauf. Enrique lernt in der Zwischenzeit den Grafen Duval kennen und der Zuschauer erfährt, dass dieser von Onkel Emilio beauftragt wurde die unnatürlichen Vorkommnissen zu untersuchen. Durch Geisterhand fällt ihm eine Geschichte des Vampirgrafen Lavud in die Hände. Dr. Enrique lässt sich von der Dienerin die Vampirsage erläutern. Enrique und Marta können nicht schlafen und treffen sich zufällig auf dem Treppenflur. Die Liebesgeschichte nimmt seinen Lauf. Dr. Enrique liest sich danach in die Geschichte des Grafen Lavud, einen Vorfahren des Grafen Duval, ein und wird von Tante Eloise ausspioniert. Die schlafende Marta bekommt in der Zwischenzeit Besuch, durch eine Geheimtür, von Ihrer tot geglaubten Tante Maria. Diese legt Ihr ein Kreuz zum Nachtschutz neben das Bett. Kurz darauf bekommt Sie Besuch vom Vampirgrafen, der zuvor Seiner Vampirbraut Tante Eloisa, den Plan verraten hat Sie zur Vampirbraut zu machen. Durch einen unglücklichen Zufall schützt das Kreuz Marta nicht mehr und der Graf beißt Sie zum ersten Mal. Danach begibt sich der Grafe zur Ruhe.
Akt 6.:
Am Morgen trifft Dr. Enrique auf die erschöpfte Marta und diese erzählt ihm von ungewöhnlichen Träumen. Danach inspiziert er Martas altes Kinderzimmer, findet aber nur Staub und Spinnweben. Als Marta dazu stößt erkennt Sie Ihre Tote Tante Maria im Zimmer und erleidet einen Nervenzusammenbruch. Tante Eloisa versucht Marta zu beruhigen, dabei erkennt Marta, dass Ihre Tante kein Spiegelbild hat und weiß vom Vampirfluch der auf Ihrer Tante lastet. Kurz vor Dr. Enriques Abschied treffen alle Protagonisten zu einem Umtrunk zusammen. Dabei vergiftet Tante Eloisa Ihre Nichte, die daraufhin stirbt.
Akt. 7:
Während der Trauerfeier für Marta erkennt Dr. Enrique das Marta noch lebt. Daraufhin besteht Onkel Emilio darauf nach seiner Schwester Maria zu sehen, ob diese wirklich tot ist oder auch in einem Tod ähnlichen Zustand verweilt. Tante Maria lebt und hat Ihren Tod vorgetäuscht, um im Geheimen gegen Tante Eloisa und den Grafen zu arbeiten. Dr. Enrique erkennt das Graf Lavud und Graf Duval ein und dieselbe Person sind, doch leider zu spät und Maria wird vom Grafen entführt. Dr. Enrique verfolgt den Grafen in die Katakomben. Die beiden Tanten kämpfen gegeneinander und Enrique leistet sich einen Schwertkampf mit dem Grafen. Tante Eloisa stirbt, der Graf flüchtet bei Tagesanbruch in seinen Sarg. Dr. Enrique rettet Marta und Maria pfählt den Grafen in seinem Sarg.
Abspann:
Dr. Enrique gesteht Marta seine Liebe und Sie beschließen auf der Hacienda zu bleiben.
Der Film ist wie ein Theaterstück in unterschiedliche Akte aufgeteilt (siehe Filminhalt). Die Schauspielerriege ist übersichtlich und kann durch die Tiefe der Charaktere und deren Beziehung den Zuschauer, wie in einer guten Telenovela, in den Bann ziehen. Es gibt den liebevollen Onkel, die neugierige Dienerschaft, die intrigante Tante, die umsorgende Tante, die junge naive Nichte die sich in den intelligenten älteren Doktor verliebt. Über allen schwebt der böse Graf, der an das Anwesen der Familie kommen will. Der Film hat Wendungen, wie in einem guten Agatha Christie Roman und „Vampiro“ gleicht eher einem Krimi als einem Horrorfilm. Wer bekommt das Erbe der Tante, wer agiert im Hintergrund? Der Film stellt nicht den Horror in den Vordergrund, sondern die Geschichte um den mysteriösen Tod der Tante Maria. Doch lassen Sie sich nicht täuschen, der Film bietet überraschende Wendungen. Bestes Beispiel ist das Finale. Nein, nicht der Held Dr. Enrique tötet den Bösewicht sondern die bis dato unscheinbare Figur Tanta Maria.
Mir ist ein kleiner Logikfehler im Film aufgefallen. Der Graf fährt zu Beginn eine längere Strecke mit der Kutsche zur Hazienda aus seiner Gruft. Nach der Entführung von Marta scheint sein Schlafplatz durch Katakomben mit der Hazienda verbunden zu sein und kann in kürzester Zeit zu Fuß erreicht werden.
Bei der Ankunft von Marta hat man das Gefühl in einen typischen Western für die Zeit einzusteigen (die alte Dampflok, der Schaffner, das ankommende Pferdegespann). Kein Wunder das Fernando Méndez danach weitere mexikanische Western gedreht hat. Danach kommen die ersten Horrorelemente mit der Begräbniszeremonie im Nebel der Bäume und die ersten Szenen in der Gruft.
Auch für die damalige Zeit sind die Specialeffects wirklich sehr gut gemacht. Tante Eloisa erscheint aus dem Nichts oder bei Ihrem Tod verfällt Ihr Körper im Zeitraffer zu einem Skelett. Auch auf Kleinigkeiten legt Fernando Méndez viel Wert z.B. hört man den Wind pfeifen und die Haare der Schauspielerinnen wehen im Wind. Die Kulissen sind liebevoll gestaltet. Die Hazienda soll eine Verlassenheit ausstrahlen, dies wird erzeugt durch Staub und Spinnweben, welche sich durch das ganze Gebäude ziehen. Die Filmkulissen wirken nie überladen und man merkt, dass jeder Raum und jede Szene mit Bedacht gestaltet wurde. Highlight für mich ist das Kutschengespann des Grafen, dass immer wieder gekonnt in Szene gesetzt wurde.
Wenn man den Film auch genau verfolgt merkt der Zuschauer, wie wichtig die musikalische Untermalung der Szenen von Gustavo Cesar Carrion sind. Xylophone lassen den Zuschauer bedrohliche Szenen erkennen und steigern sich bis zum Horrorelement der Szene. Hohe liebliche Klänge untermalen die ersten Annährungen von Marta und Dr. Enrique auf dem Treppenflur und zeigen dem Zuschauer, dass sich hier eine Liebesgeschichte anbahnt. Im Gegenzug traurige Geigenklänge bei der Trauerfeier von Martas angeblichen Tod. Leider ist die Vielzahl der unterschiedlichen musikalischen Untermalungen für den Film schon fast überladen ein bisschen weniger wäre hier mehr gewesen. So bekommt der Film noch mehr den Touch einer Telenovela.
Die Kamerafahrten und Nahaufnahmen fangen die Stimmungen des Films sehr gut ein und betonen die bedrohlichen Szenen mit dem Vampirgrafen. Die Kostüme sind gut gewählt und unterstreichen das Flair eines Theaterstücks.
Eine überragende schauspielerische Leistung liefert Abel Salazar als Dr. Enrique ab. Ohne Abel Salazar hätte der Film wohl nicht Kultstatus erreicht. Wie er die Rolle lebt in den verschiedenen Szenen ist herausragend. Seine Gestik und Mimik oder auch Witz beleben den Film. In den meisten Rezensionen tritt seine Leistung in den Hintergrund, da Germán Robles als Vampirgraf einfach einen neuen Maßstab im südamerikanischen Vampirgenre gesetzt hat. Zugegeben spielt er die Rolle wirklich gut und sein Charakter im Zusammenhang mit der mexikanischen Hazienda passt wie die Faust aufs Auge. Man muss einfach auch seine Leistung mit „Bela Lugosi“ vergleichen und hier hat Lugosi in Sachen Präsenz und vor allem seine Körpersprache die Nase vorn. Als Vampirgraf ist „Lugosi“ eindeutig der Star und zieht die Zuschauer in seinen Bann. Alicia Montoya hat zwar nicht viele Szenen, doch Ihre Darstellung in der Gruft nach Ihrer Entdeckung und beim großen Finale und Tod des Grafen zeigen was für eine Bereicherung Sie für den Film war. Ich hätte mir mehr Szenen mit Ihr gewünscht. Wenn die anderen Darsteller die gleiche Performance wie Ihre Kollegen an den Tag gelegt hätten, wäre der Film international noch erfolgreicher gewesen. José Luis Jiménez ist hier als einziger hervorzuheben. Die Rolle als besorgte Onkel und liebender Bruder nimmt man ihm von Beginn an ab. Leider bleiben Carmen Montejo und auch Alicia Montoya hinter Ihren Möglichkeiten, was Rezensionen zu folgenden Produktionen zeigt.
Erwähnenswert:
Anscheinend gibt es Unterschiede in der Handlung zur Deutschen und Spanischen / Englischen Variante. In der deutschen Variante versucht der Graf Duval seinen Bruder den Grafen Lavud durch die ungarische Erde als Vampir auferstehen zu lassen. In anderen Foren mit Rezensionen der Spanischen / Englischen Variante kommt zur Sprache das der Graf Duval = Graf Lavud ist. Auch bei der Szene als Dr. Enrique durch das Spiegelbild den Namen Rückwärtsgeschrieben erkennt spricht er von einem Verwandten und nicht der gleichen Person. Leider kann ich nicht sagen, ob diese Vermutung stimmt, da mir bisher nur die deutsche / spanische Version zur Bewertung vorliegt. Spanisch spreche ich leider nicht. Danke für euer Feedback hierzu.
Bewertet wurde: DVD / Edition Grauwert No.2 / Subkultur Entertainment
Das Bild ist für das Alter wirklich bombastisch an der deutschen Tonspur ist nichts auszusetzen.
Mit Liebe zum Detail wurde die ganze DVD und der Inhalt gestaltet.
Die DVD kommt zusätzlich mit der unrestaurierten deutschen Kinovariante und einem Radiospot daher.
Nur allein für das Booklet ist der aufgerufene Preis für die DVD gerechtfertigt. Auf 5 Seiten wird auf den Film, Regie und die Schauspieler eingegangen. Die historische Bedeutung für das Horrorgenre und den mexikanischen Film wird genaustens beleuchtet. Danke an dieser Stelle an „Caspar Lain“ für seine Recherche und Arbeit die er dafür aufgewendet hat.
Das DVD-Medium Cover zeigt eine alte Filmrolle „einfach Cool“. Die Hülle ziert die schönsten Szenen in schwarz/weiß . Auf dem DVD-Schutzkarton prangt das Original Kinoplakat aus Deutschland.
Das DVD-Menü ist übersichtlich und enthält Informationen zu den Versionen vor dem Start des Films.
Konzentration auf Graf Lavud / Graf Duval (Germán Robles)
Wesen: Gewissenhaft
Natur: Böse
Darstellung: Aristokrat
Herkunftsland: Ungarn
Vampirverwandlung nach deutscher Variante: Zweimal muss ein Mensch von einem Vampir gebissen werden. (Dienerin) / Bei Vollmond wird ein Leichnam in ungarische Erde aus dem Valkovya Wald gelegt und ersteht als Vampir
Verwandlungsform: Nebel, Fledermaus
Ruhestätte: Sarg
Fähigkeiten: Telepathie, Telekinese
Schwächen: Kreuze, Pflock ins Herz, Erwürgen (Tante Eloisa)
Optische Merkmale: keine
Menschliche Merkmale: Trinkt Wein
Lebenszeit: Unsterblich
Film:
Vampiro setzt Maßstäbe im amerikanischen Horrorgenre. Großartige Schauspieler, großartige Regiearbeit in sich ein fantastisches Werk für die Ewigkeit.
DVD / Edition Grauwert No. 2:
Besser geht es nicht für das Alter des Films. Man merkt wie viel Liebe in der Aufbereitung steckt, einfach ein Meisterwerk. Er wird einen besonderen Platz in meiner Sammlung erhalten.
Ein großes DANKESCHÖN im Namen aller Filmliebhaber an Subkultur Entertainment!!! Bitte macht weiter so! Ihr habt mich für diese Homepage inspiriert.


Vampir-Rating:
Sternebewertung: 1 Stern (schlechtestes Ergebnis) bis 10 Sterne (bestes Ergebnis)


Film-Rating:
Sternebewertung: 1 Stern (schlechtestes Ergebnis) bis 10 Sterne (bestes Ergebnis)

Gesamtbewertung:
1-2 (nicht Sehenswert), 2-4 (Genreliebhaber), 4-6 (Vampirfans), 6-8 (Sehenswert), 8-10 (Kult)
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