Der Aufstieg von Weltreichen: Das osmanische Reich / Mehmed gegen Vlad

Sahin, Emre / Der Aufstieg von Weltreichen: Das osmanische Reich / Mehmed gegen Vlad, 2022 / Netflix / Staffel 2 Folge 1, Vlad III. Drăculea spricht zum walachischem Adel, 11 Min. 19 Sek.

Ein historischer Einblick in den osmanischen Bruderkrieg

„Du wirst allein sterben!“

Aus der Serie „Der Aufstieg von Weltreichen: Das osmanische Reich / Mehmed gegen Vlad“; 2022; Folge 1: Das Haus des Krieges; Vlad zu Mehmed in seinem Traum; 3 Min. 50 Sek.; Sahin, Emre, Netflix

Der Erbe des walachischen Throns Vlad und sein Bruder Radu kommen als Geiseln auf den osmanischen Hof. Dort freunden sich die beiden Kinder mit den Thronerben Mehmed an.

Nach der historischen Eroberung von Konstantinopel (Istanbul), durch den neuen Sultan Mehmed II., fordert Vlad III. Drăculea, der eingesetzten Herrscher der Walachei durch die Osmanen, seinen ehemaligen Bruder Mehmed heraus.

Mehmed marschiert daraufhin in die Walachei ein mit einem übermächtigen osmanischen Heer.

Die einzige Rettung für die Walachei ist eine ungewisse militärische Unterstützung durch das christliche Ungarn.

Hinweise:
In der Rezenssion wird ausschließlich auf die zweite Staffel Bezug genommen.

In der Dokumentation geht es nicht explizit um Vampire, sondern beleuchtet den Krieg zwischen Vlad III. Drăculea (alias Dracula) und seinem osmanischen Widersacher Sultan Mehmed II. Da die Vorlage Draculas als Inbegriff des klassischen Vampirs in Vlad III. Drăculea zu finden ist, kann man die Serie durchaus als relevant für das Vampirgenre ansehen.

Regie: Emre Sahin
Musik: Deniz Cuylan
Drehbuch: Kelly McPherson, Benjamin Kramer
Wichtigste Darsteller: Cem Yigit Uzümoglu (Sultan Mehmed II.), Tuba Büyüküstün (Mara Branković), Daniel Nuta (Vlad III. Drăculea), Nik Xhelilaj (Mahmud Pasha), Ali Gözüsirin (Radu der Schöne)
Produktionsjahr: 2022
Produktionsfirma: Netflix
Produktionsland: Türkei
Staffeln: 2
Folgen: 12
Spieldauer pro Folge: ca. 45 – 50 Min.
Genre: Dokumentation
FSK: 16

Wichtigsten Charaktere der Serie:

Sultan Mehmed II.:
Mehmed ist der Sultan des osmanischen Reiches. Durch die Eroberung Konstantinopels hat er den Grundstein für das osmanische Weltreich gelegt.

Vlad III. Drăculea:
Nach seiner Gefangenschaft auf dem osmanischen Hof, besteigt Vlad den Fürstenthron in der Walachei.

Radu:
Vlads jüngerer Bruder. Am königlichen Hof wachsen walachischen Brüder und Thronfolger Mehmed wie Brüder auf. Später entscheidet Radu am Hof des Sultan zu bleiben und nicht in die Walachei zurückzukehren.

Quelltexte / Nachweise:
21.02.2023 https://www.fernsehserien.de/der-kleine-vampir
Sahin, Emre / Der Aufstieg von Weltreichen: Das osmanische Reich / Mehmed gegen Vlad, 2022 / Netflix / Staffel 2 Folge 6, Mehmed schreitet aus den Stadttoren von Târgoviște, 30 Min. 59 Sek.
Sahin, Emre / Dr Aufstieg von Weltreichen: Das osmanische Reich, 2020 / Streaming Dienst Cover / Netflix / https://www.kinofans.com/_obj/5d1792d4-bf24-46f7-b914-72909f68b97f/inline/size/580x/moviePIC.jpg; 24.02.2023

Staffel 2: Mehmed gegen Vlad

Version zur Rezension (Februar 2023)

Medium: Streaming Dienst
Herausgeber: Netflix
Laufzeit: 277 Min.
Ton: deutsch, englisch, französisch, italienisch, spanisch, türkisch
Untertitel: deutsch, türkisch, ukrainisch, englisch, französisch, russisch
Tonformat: Netflix 3D Audio
Bild: Farbe
Bildformat: 16:9

Weitere Versionen:

Keine weiteren Versionen auf DVD oder Blu-Ray aktuell bekannt.

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Der Aufstieg von Weltreichen: Das osmanische Reich; Staffel 2 „Mehmed gegen Vlad“

Während der Dokumentation kommt es immer wieder zu Vergangenheitsrückblicken. Damit die Review nicht zu unübersichtlich wird, wurden die Rückblicke in „“ gesetzt und kursiv geschrieben.

Folge 1: Das Haus des Krieges
8 Jahre nach der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1461. Sultan Mehmed plagen schlaflose Nächte. In seinen Alpträumen verfolgt ihn Vlad Drăculea und ermordet den Sultan.

Das osmanische Reich ist das größte im Osten und das Gefürchtetste für den Westen. Sultan Mehmed will sein Reich nach der Eroberung von Konstantinopel, dem Beispiel seines Idols Alexander dem Großen, bis nach Rom ausweiten. Der Papst will mit Vlad Drăculea einen Streiter schicken, der diesem Unterfangen dagegen steht.

Vlad der III. Herrscher der Walachei wuchs bei den Osmanen und Mehmed auf. Vlad ist mit dem osmanischen Reich verbündet und die Walachei steht zwischen dem Reich der Ungarn und dem osmanischen Reich.

Während eines Banketts in Târgoviște, mit allen einflussreichen walachischen Adligen, verkündet Vlad die Unabhängigkeit gegenüber dem ungarischen Reich. Als Zeichen, dass seine Herrschaft unantastbar ist pfählt Vlad Drăculea alle adligen Bankettteilnehmer.

Vlads Bruder Radu lebt weiterhin bei Mehmed und ist dem Sultan treu ergeben. Doch Radu hält an seinen walachischen Wurzeln weiterhin fest.

Vlad schreibt seinem Bruder Radu und bittet ihn zurück in die Walachei zukommen, da ein Krieg droht.

„Der Vater von Vlad dem III. und Radu, Vlad der II., reist auf Befehl von Sultan Murad II., Vater von Mehmed dem II., im Jahr 1442 ins osmanische Reich. Der Sultan zweifelt an seiner Treue gegenüber dem osmanischen Reich und verlangt als Faustpfand seine zwei Söhne, um ein Bündnis zwischen Ungarn und der Walachei zu verhindern.“

Wieder zurück im Jahr 1461 fordert Sultan Mehmed von Vlad den noch ausstehenden 5-jährigen Tribut ein. Vlad denkt nicht daran zu zahlen und schickt die Köpfe der Unterhändler als Antwort zurück an Mehmed. Somit ist klar, dass das die Lehnstreue gegenüber dem osmanischen Reich endet.

Mehmed entsendet Hamza Bey, den alten Lehrer von Mehmed und Vlad, um Vlad in einen Hinterhalt zu locken und ihn gefangen zu nehmen. Doch Vlad durchschaut die List und nimmt Hamza Bey im Gegenzug gefangen. Hamza Bey ist eine wichtige strategisch Geisel.

Daraufhin überfällt Vlad im Jahr 1462 das angrenzende Bulgarien, welches zum Herrschaftsgebiet der Osmanen zählt und erklärt Mehmed den Krieg. Diese Provokation kann Mehmed nicht ignorieren und reist selbst mit einem riesigen Herr in die Walachei um Vlad zu vernichten.

Die überlegene Truppenstärke des osmanischen Reiches ist Vlad durchaus bewusst. Er selbst reist nach Buda um militärischer Unterstützung des christlichen Nachbarn zu erbitten. Doch der ungarische Herrscher lässt Vlad im Unklaren, ob die Ungarn Vlad im Krieg gegen die Osmanen unterstützen.

Folge 2: Wilde Gewässer
Vlads Truppen überfallen einen osmanisches Fort über der Donau im osmanischen Gebiet in Giurgiu im Jahr 1462.

Inzwischen ist Mehmed gemeinsam mit Radu, Vlads Bruder, in Svishtov (Bulgarien) eingetroffen. Dort sehen Sie das Gemetzel, welches die Walachen angerichtet haben an der Bevölkerung.

„Es folgt ein Rückblick in das Jahr 1443 an die Ägäis. Mehmed und Vlad freunden sich an.“

Vlad erhält in Târgoviște die Information, dass sich Mehmed mit seinem gesamten Heer über die Donau übersetzen möchte. Das Heer hat ca. 100.000 Mann und ist dem walachischen mit seinen ca. 30.000 Mann mehr als das Dreifache überlegen.

Mehmeds wichtigste Vertraute und Stiefmutter Mara Branković reist nach Buda um mit dem ungarischen Herrscher Matthias Corvinus zu verhandeln. Dieser versichert Mara Branković sich nicht in den Krieg zwischen der Walachei und dem osmanischen Reich einzumischen.

Inzwischen treiben sich im Palast in Istanbul Spione und Meuchelmörder herum und bedrohen das Leben von Mehmeds Frau Gülbahar Hatun und seinem Sohn Bāyezīd.

Vlad der II. verbündet sich im Jahr 1444 mit den Ungarn. Diese Entscheidung ist gleichbedeutend mit einem Todesurteil für die beiden Söhne des walachischen Herrschers. Die beiden Brüder erkaufen sich ihr Leben und schwören dem Sultan Murad dem II. lebenslange Treue gegenüber dem osmanischen Reich. Sie dürfen weiterhin am Hofe des Sultans Leben.“

Mahmud Pasha beginnt das Übersetzen der Donau mit den Janitscharen in der Nacht des 4. Juni 1462 in Nikopolis.

Vlad Drăculea erwartet bereits Mehmeds Heer auf der gegenüberliegenden Donauseite.

Folge 3: Das Land Draculas
Die erste Welle des osmanischen Heeres erreicht am 4. Juni 1462 das gegenüber liegende Donauufer und trifft auf starke Gegenwehr der Walachen.

Mehmed hat dies bereits erwartet und nimmt die walachischen Stellungen unter schweren Kanonen- und Mörserbeschuss.

Durch die gut ausgebildeten walachischen Langbogenschützen versucht Vlad den Kanonenbeschuss zu unterbrechen. Doch leider ohne Erfolg. Es gelingt Mahmud Pasha, dem Streiter des Sultans, einen Brückenkopf zu errichten. Die Walachen fliehen ins Landesinnere.

Es erweckt den Anschein, dass Vlad genau wusste, wo die Armee an der Donau übersetzt. Mahmud Pasha glaubt an einen Verrat des Bruders Radu an seinem Sultan.

„Im Jahr 1448 bricht Vlad mit der Unterstützung der Osmanen auf in die Walachei um dort den Thron zurückzuerobern und zu besteigen.“

Am 6. Juni 1462 bricht das osmanische Heer Richtung Târgoviște, der walachischen Hauptstadt, auf. Ungarn zieht in der Zwischenzeit sein Heer Richtung der walachischen Grenze. Vlad beginnt sein eigenes Land abzubrennen und Brunnen zu vergiften, um den Vormarsch der osmanischen Truppen zu verlangsamen.

Am 12 Juni 1462 werden vermisste osmanische Späher tot aufgefunden. Vlad beginnt Teile des osmanischen Heeres immer wieder in Fallen zu locken.

Durch die Jahre am Hof des Sultans kennt Vlad die Osmanen genau und ist im Bilde über ihre Ängste. Dies nutzt er zu seinem Vorteil.

„Vlad und Mehmed lernen von ihrem Meister im Jahr 1448 die Beherrschung. Dies gelingt Mehmed besser als Vlad, in ihm regiert weiterhin die Wut und das Misstrauen.“

Folge 4: Keine Brüder mehr
Mehmed plagen im Heerlager Alpträume von Vlad. Es folgt ein nächtlicher Angriff mit Pestkranken um Mehmeds Truppen mit der Seuche zu infizieren und das Vorrücken der osmanischen Truppen weiter zu verlangsamen.

„In der osmanischen königlichen Bibliothek im Jahr 1448, führen Vlad und Mehmed die sogenannte Bibliomantie (Wahrsagen) durch. Mehmed erkennt in den Schriften eine Zukunft als großer Herrscher der Osmanen. Vlads Textpassage kann ausgelegt werden als Verrat an Mehmed.“

In der Zwischenzeit spitzt sich auch die Lage auf dem osmanischen Königshof in Istanbul zu. Die Meuchelmörder kommen Mehmeds Frau und Sohn immer näher. Mara Branković trifft am Hof ein und beschützt Mehmeds Familie.

Die gestürzten Bojaren, ein abgesetztes Herrschaftsvolk der Rumänen, treffen bei Mehmed ein und unterstützen die Thronansprüche von Radu auf den walachischen Thron. Mehmed gibt daraufhin Radu einen Auftrag. Radu soll Vlads Königin Anastasia rauben und sie zu Mehmed bringen.

Vlad bereitet sich auf die Thronbesteigung der Walachei im Jahr 1448 vor. Der junge Radu ist sich unsicher, ob er seinen Bruder in die Walachei folgen soll oder Mehmed am Hof unterstützt.“

80 Meilen vor Târgoviște der osmanischen Truppen erhält Vlad endlich die Nachricht das ungarische Späher auf walachischen Gebiet gesichtet wurden.

„Im Jahr 1448 Mehmed informiert Vlad, dass sein Bruder Radu weiterhin bei ihm am Hof bleibt. Vlad bricht mit den osmanischen Truppen auf seinen Thron zu erobern.“

40 Meilen vor der Stadt Târgoviște vor den Mauern der Burg Poenari. Radu bereitet die Entführung der Königin Anastasia vor.

Noch 30 Meilen vor Târgoviște gehen Mehmeds Truppen langsam Nahrung und Wasser aus.

Radu führt den Angriff auf Poenari an um die Königin Anastasia gefangen zu nehmen. Mehmed peitscht nochmal sein müdes Heer an für den bevorstehenden Angriff auf Târgoviște.

Radus Angriff gelingt, doch bevor Radu die Königin gefangen nehmen kann stürzt sie sich aus dem Fenster im Glauben ihr König und geliebter Mann Vlad ist bereits im Kampf gefallen.

Folge 5: Der Nachtangriff
16 Juni 1462 betend in einer Kapelle erinnert sich Vlad an ein Gespräch mit seiner Frau vor 3 Wochen. Daraufhin wirft er seine Taktik gegen die Osmanen um.

Mehmeds Heer befindet sich nun 8 Meilen vor Târgoviște. Radu informiert Mehmed über den tragischen Tod von Königin Anastasia.

Vlad erfährt ebenfalls vom Tod seiner Königin und ist außer sich vor Wut.

Am 17 Juni 1462 lagert Mehmeds Herr nur mehr 12km vor Târgoviște. Vlads Plan ist es, dass osmanische Heer in der Nacht anzugreifen und Mehmed zu töten.

„1452, 8 Wochen vor der Eroberung von Konstantinopel, kommt Vlad an den Hof von Sultan Mehmed. Dort schlägt ihm Misstrauen entgegen. Vlad bittet seinen ehemaligen Bruder und jetzigen Sultan um Unterstützung für die Rückeroberung des walachischen Throns. Doch Mehmed lehnt ab, da er gegen Konstantinopel ins Feld zieht.“

Am Stadtrand von Târgoviște bereitet sich das osmanische Heer auf den Angriff vor. Es wird ein walachischer Spion entdeckt. Zur selben Zeit wird die walachische Spionin im Palast in Istanbul gestellt. Beide Spione werden getötet.

Doch bevor der Spion im Heerlager stirbt, verrät er Radu die Möglichkeit seinem Bruder Vlad eine geheime Nachricht zukommen zu lassen.

„In einer Rückblende sehen wir 1452, wie sich Radu und Vlad nach seinem Besuch am königlichen Hof streiten. Radu bittet Vlad wieder vernünftig zu werden und appelliert an die Bruderliebe der Drei. Vlad warnt Radu, dass er nur einen wahren Bruder hat.“

Vlad erreicht die geheime Nachricht von Radu. In der Nachricht erfährt er den Aufenthaltsort von Mehmed im Heerlager in der Nacht.

Die Nacht bricht herein. Der Sultan befiehlt seinen Truppen in den Zelten zu bleiben um Unruhe zu vermeiden. Nur wenige Wachen patrouillieren durch das Zeltlager.

Verkleidete walachische Soldaten werden kurz vor dem Sturm auf das osmanische Lager von Vlad nochmals eingeschworen.

Radu schleicht inzwischen durch das nächtliche Lager, dicht verfolgt von Mahmud Pasha.

Das Heer von Vlad stürmt heran und verbreitet Chaos unter den Osmanen. Durch die Verkleidungen, können die osmanischen Verteidiger die Angreifer nicht von ihren eigenen Soldaten unterscheiden.

Inzwischen schleicht Vlad durch das Lager auf der Suche nach dem vermeintlichen Zelt von Mehmed. Doch im Zelt wartet bereits sein Bruder Radu auf ihn.

Folge 6: Schicksal
Vlad und Radu sprechen in einem Zelt miteinander während draußen der Angriff tobt. Radu ist weiter auf der Seite der Osmanen und hat Vlad in einen Hinterhalt gemeinsam mit Mahmud Pasha gelockt. Vlad kann nur knapp entkommen und schließt sich seinen Truppen auf dem Schlachtfeld an.

Inzwischen ist Mehmed an der Front angekommen und feuert seine Truppen an weiter ihre Stellungen zu halten. Als alle walachischen Truppen in die Kämpfe verwickelt sind lässt Mehmed die Falle zuschnappen und ruft seine versteckten Janitscharen, welche dem Feind in den Rücken fallen.

Mehmed will Vlad selbst ein Ende bereiten und sucht ihn auf dem Schlachtfeld. Beide Männer liefern sich einen erbitterten Kampf, doch nach einer Explosion kann Vlad ein weiteres Mal entkommen.

Die Schlacht endet erst um 4 Uhr Morgen. In der nur 5-stündigen Schlacht verloren 20.000 Soldaten ihr Leben.

Vlad ist weiterhin am Leben und kann zu seinen letzten verbliebenen Männern zurückkehren. Er schwört weiter gegen die Osmanen zu kämpfen.

Im Lager, wie auch am königlichen Hof werden weitere Spione gefunden und hingerichtet.

Mehmed und sein Heer stehen vor der Hauptstadt in Târgoviște. Doch anstatt einer zermürbenden Belagerung finden Sie die Stadttore offen und die Häuser verlassen vor. Vlad ist in Richtung Karpaten geflohen und hat die Stadt aufgegeben, ihre Einwohner sind geflohen.

Vor den Stadttoren erwartet die Osmanen ein grauenvolles Bild. 24.000 Muslime wurden gepfählt und säumen den Weg und die Hügel. Darunter auch Hamza Bey den Vertrauten und Lehrmeister von Mehmed.

Mehmed hat den Krieg gewonnen ist aber nur Herr über die Toten.

Im Juli 1462, zwei Wochen nach der Eroberung von Târgoviște, wird Radu zum Fürsten der Walachei durch Mehmed gekrönt.

Vlad erholt sich nie wieder von seinem Rückschlag und die Walachei bleibt weitere 400 Jahre ein osmanischer Vasalen Staat.

Im Oktober 1462 kehrt Mehmed wieder zurück nach Istanbul. Doch das Vlad weiterhin auf freiem Fuß ist beunruhigt den Sultan.

Erst 1477 findet sich schlussendlich der Kopf von Vlad III. Drăculea auf einem Spieß an der Stadtmauer Istanbuls wieder und somit auch Mehmeds Fehde mit dem ehemaligen Bruder hat ein Ende.

Eine Dokumentationsserie mit Spielfilm Charakter.

Was kann es Interessantes geben als die Geschichte dreier Brüder, die sich durch Intrigen und Machtgier entfremden und sich daraufhin auf dem Schlachtfeld begegnen? Richtig! Aus einem Bruder wird die größte Vampirlegende der Welt.

Das Ganze klingt nach einem ausgezeichneten Hollywood Blockbuster und ja, diese Geschichte wurde schon häufiger verfilmt.

Das haben sich auch die Schöpfer der Serie Der Aufstieg von Weltreichen gedacht und wollten etwas Neues wagen. Sie erwecken mit einem ordentlichen Netflix Budget das alte osmanische Reich in bombastischer Weise wieder zum Leben. Aus einer Dokumentation wird ein Drama, Spielfilm oder Historienfilm bestehend aus mehreren Teilen.

Um den dokumentarischen Wert der Serie weiterhin zu erhalten werden Experten für das osmanische und walachische Reich zu geschalten und zusammen mit jeder Menge Theorien auf eine Leinwand verfrachtet.

Die Zuschauer, welche eine geschichtsgetreue und fundierte Darstellung des Krieges zwischen den walachischen und osmanischen Truppen suchen, werden hier enttäuscht.

Die Zielgruppe der Serie sind keine Historiker. Die Serie soll unterhalten, aber auch über die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse informieren. Es werden historische Fakten (aus Aufzeichnungen der damaligen Zeit) mit Vermutungen oder vorherrschenden kulturellen Entwicklungen vermischt. Ein gutes Beispiel ist die Bibliomantie. In der vierten Folge nutzen Vlad und Mehmed das damalige Vorgehen der Wahrsagerei um mehr von ihrer möglichen Zukunft zu erfahren. Historisch nachzuweisen wird dies nicht möglich sein.

Am Ende der letzten Folge muss es natürlich ein Showdown geben mit einem Kampf zwischen Mehmed und Vlad auf dem Schlachtfeld. Zur damaligen Zeit und auf einem Schlachtfeld mit 100.000 Soldaten ist es wirklich unwahrscheinlich, dass die gut beschützten Anführer sich auf einen Zweikampf mitten in einem Schlachtgetümmel eingelassen hätten.

Lässt man den Gehalt an Realismus der Serie außen vor, wurde hier ein ansprechendes Werk abgeliefert und bringt dem Zuschauer die raue Zeit in einer ungeschönten Brutalität näher.

In meinem Reiter Folgeninhalt werden Sie erkennen, dass es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der drei Brüder gibt. Diese dienen dazu, dass der Zuschauer die Beweggründe der einzelnen Hauptdarsteller besser versteht und die politischen Entwicklungen verfolgen kann. Über die Laufzeit von 6 Folgen ist es mühsam immer wieder in die Vergangenheit einzutauchen und vor allem die Jahreszahlen in geschichtlich korrekter Reihenfolge im Auge zu behalten. Daher wäre es einfacher gewesen eine eigene Folge zu gestalten, welche die Jugend der drei Prinzen beleuchtet.

Die Geschichte rund um den königlichen Hof und dem Harem des Sultans zeigt wenig Relevanz auf die Kerngeschichte und der aufmerksame Zuschauer hat das Gefühl der Regisseur Emre Sahin hat sich für das weibliche Geschlecht eine eigene Geschichte einfallen lassen. Dies wird in der Aussage des Historikers über die wichtige Person der Mara Branković, der Stiefmutter Mehmeds, deutlich. Hier gibt der Historiker zu, dass nur wenig über Mara Branković überliefert ist. 

Ob Kameraeinstellungen, CGI-Effekte, Musik und Soundeffekte spielen alle auf einem sehr hohen Niveau. So etwas findet man wirklich in Spielfilmen und erwartet dies nicht in einer Dokumentarserie.

Die Anmutung der Szenen sind düster und mit dunklen Filtereinsätzen werden die Bilder in Szene gesetzt. Dies verleiht dem Film noch eine tiefere finstere Note.

Die Schlachten sind großartig inszeniert und lassen einen die Härte und Grausamkeit der damaligen Zeit erleben.

Die Drehorte, Kostüme, Waffen sind einfach hervorragend gestaltet. Die Janitscharen gefallen mir persönlich am besten mit Ihren osmanischen Kostümen und Schnurbärten.

Die darstellerischen Leistungen überzeugen durchgehend. Die Darstellung des Sultan Mehmed, gespielt durch Cem Yigit Uzümoglu, ist wirklich überragend. Der Zuschauer kann seinen wachsenden Zorn auf Vlad direkt spüren. Doch auch bei Vlad, gespielt durch Daniel Nuta, kann der Zuschauer die Blut- und Machtgier förmlich in den Szenen spüren und erlebt den Wut und den Hass der sich gegen die Osmanen immer weiter steigert.

Keine DVD oder Blu-ray Bewertung, da nur eine Streaming Variante zur Bewertung vorlag.

Sobald eine Version vorliegt wird die Bewertung nachgereicht.

So sehen Dokumentationen der Zukunft aus.

Die Dokumentarfilme und -serien sollen das Publikum nicht nur mehr einfach informieren und Fakten schaffen. Sie sollen den Zuschauer die Möglichkeit geben in eine längst vergessen geglaubte Welt einzutauchen. In der Zeit von Virtuell Reality wohl der erste Schritt um den Kindern und Jugendlichen in einer digitalen Welt interessante Einblicke in die Vergangenheit werfen zu lassen.

Dem Streaming Dienstanbieter Netflix, welcher auch als produzierendes Unternehmen tätig ist, muss man es hoch anrechnen auf ein totgeglaubtes Pferd von historischen Dokumentarfilmen zu setzen. Die Qualität der produzierten Dokumentation setzt in der heutigen Zeit neue Maßstäbe und treffen den Geschmack des jüngeren Publikums.

Historiker und Faktenliebhaber werden hier nicht glücklich werden, da die Serie zu viele Klischees bespielt und auf Action und Effekte setzt anstatt auf tatsächliche Zahlen, Daten, Fakten.

Wer Einblick in den Krieg der Osmanen und der Walachei bekommen möchte ist die Serie wärmstens ans Herz zu legen. Wer auf monumentale Schlachten und höfische Ränkespiele steht kann ihr ebenfalls durchaus seine Freude haben.

Ich freue mich auf weitere Staffeln der Serie.

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Sahin, Emre / Der Aufstieg von Weltreichen: Das osmanische Reich / Mehmed gegen Vlad, 2022 / Netflix / Staffel 2 Folge 3, Mara Branković spricht mit dem ungarischen König, 18 Min. 56 Sek.
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Serien-Rating:

Sternebewertung: 1 Stern (schlechtestes Ergebnis) bis 10 Sterne (bestes Ergebnis)

Geschichte
8/10
Schauspiel
9/10
Idee/Kreativität
8/10
Technik/Hilfsmittel
9/10
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Gesamtbewertung:

1-2 (nicht Sehenswert), 2-4 (Genreliebhaber), 4-6 (Vampirfans), 6-8 (Sehenswert), 8-10 (Kult)

Nosferatu-Fanpage

8/10

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